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Textbox in TextGrid Repository

Die Integration existierender Ressourcen ist ein zentrales Anliegen der Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) und genau darum geht es in diesem Beitrag. Es wird mit textbox eine Reihe von Korpora aus der Romanistik vorgestellt, die in das TextGrid Repository intergriert wurden und dabei ein neues Feature von TextGrid nutzen: Die Gattungszuordnung durch die GND.

Grundvoraussetzung für eine reibungslose Integration von Daten sind die entsprechenden Schnittstellen und Workflows, damit neue Inhalte zu den bereits vorhandenen Ressourcen in Beziehung gesetzt werden können. 

Genau mit diesem Ziel wurde der neue Import-Workflow, genannt Fluffy Import, erstellt. Dieser vereinfacht das Einspielen von TEI-Dokumenten in das TextGrid Repository und verbessert die allgemeine Qualität der Metadaten. Den entsprechenden Workflow konnten wir bereits auf einem Workshop vorstellen und werden bald mit weiteren Neuigkeiten hierzu aufwarten können. 

Textbox enthält neun Korpora literarischer Texte aus den romanischen Sprachen Französisch, Italienisch, Spanisch und Portugiesisch (Reihung entsprechend der Anzahl der erfassten Texte). Die in TEI kodierten Korpora wurden im Rahmen des CLiGs-Projekts unter der Leitung von Christof Schöch (Universität Trier) am Lehrstuhl von Fotis Jannidis in Würzburg erstellt. Bis zu einem gewissen Grad diente textbox als Test für die späteren ELTeC-Korpora, die auch im TextGrid Repository zu finden sind. Ähnlich wie die ELTeC Korpora ist textbox ebenfalls bereits auf GitHub und Zenodo verfügbar. Im Rahmen des Call for User Stories für Text+ wurde eine entsprechende User Story zu textbox eingereicht.

Wenn diese Texte schon anderswo zu finden sind, wo liegt dann der Mehrwert einer Publikation in TextGrid Repository (TGR)? Zum einem bietet TGR Funktionen, die weder GitHub noch Zenodo bieten: Beispielsweise das Lesen der Texte durch Transformation in HTML, on-the-fly Verknüpfung mit Tools wie Voyant, ein Inhaltsverzeichnis, PID für alle Dokumente, Zitiervorschläge, einfaches Herunterladen von Teilen der Korpora, Kombination mit anderen Texten im TGR und den Zugang über Python Library.

Aber besonders schön ist, dass viele der Metadaten jetzt im TGR sichtbarer sind und die Nutzenden sie auch als Facetten verwenden können. In GitHub/Zenodo ist etwa auch der Umgang bzw. die Anzahl der Dokumente eines Projekts nicht ersichtlich. Hier ist es klarer: 388 XML-Dokumente. Und man kann diese Zahl auch entsprechend der verschiedenen Kategorien aufschlüsseln: 288 fallen in die Kategorie Prosa, 100 Drama, 164 Dokumente sind französisch, 111 italienisch, 83 spanisch und 30 portugiesisch; nur 12 Texte (aus den verfügbaren Daten) wurden von Frauen geschrieben. Die kuratierten Metadaten und die Art und Weise, wie sie angezeigt werden, ermöglichen einen besseren Überblick über die Sammlungen, als man ihn etwa mit GitHub oder Zenodo hat.

Ebenso nutzen wir in diesem Projekt auch die in den letzten Jahren entwickelten Features aus TextGrid, wie die fachliche Zuordnung über die Basisklassifikation, eine Projektseite, projektspezifische Facetten oder das Projektbild. Darüber hinaus werden zum ersten Mal nicht nur grobe Gattungen wie Prosa oder Drama erfasst, sondern auch konkrete Zuordnungen wie Roman oder Novelle, und das nicht als Freitext, sondern als korrekt erfasste Metadaten, die mit den Normdaten der GND verknüpft sind. Denn ab sofort können Forschende die GND für die Gattungszuordnung ihrer Texte in TextGrid Repository nutzen! Laut einer Umfrage in der Literaturwissenschaft sind Gattungen eine der wichtigsten Informationen für Forschende in der Literaturwissenschaft. Wir liefern das Feature, diese Information mit Normdaten zu verknüpfen. Ein wichtiger Schritt für TextGrid – und möglicherweise auch perspektivisch für die GND und für Text+.


OpenEdition schlägt Ihnen vor, diesen Beitrag wie folgt zu zitieren:
José Calvo Tello (24. Oktober 2024). Textbox in TextGrid Repository. Text+ Blog. Abgerufen am 15. Mai 2025 von https://doi.org/10.58079/12kbl


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